Aktuelles

Diabetes: Zum Tierarzt, bevor es gefährlich wird

Katze Amelie wirkt seit Tagen desinteressiert und schlapp. Als sie mit Frauchen schmust und gähnt, dringt ein süßlicher Geruch aus ihrem Maul. Doch Amelies zunehmender Durst, ihr trockenes Fell und vor allem ihr häufiges Urinieren bringen Frauchen zu dem Schluss, dass eine Untersuchung fällig ist. 

Diabetes kann es auch bei schlanken Katzen geben 

Der Tierarzt stellt fest, dass die Anzeichen auf Diabetes mellitus hindeuten. Ob die schlanke Amelie tatsächlich zuckerkrank ist, kann er erst nach einer Urin- und Blutuntersuchung beurteilen. Für die Diagnose ist in der Regel der Fructosamin-Spiegel entscheidend. Der Blutzuckerwert ist kein sicherer Hinweis, da er bei Katzen auch stressbedingt ansteigt. Bei Amelie findet der Tierarzt Ketonkörper. Sie entstehen, wenn es zu viele Fettsäuren im Blut gibt und diese chemisch verändert sind. Sie führen in ihrer Masse bei dem Tier zu Erbrechen und Schlappheit. 

Großer Appetit: möglicher Hinweis auf eine Erkrankung 

Die Katze hat einen Mangel an Insulin, dem Hormon der Bauchspeicheldrüse. Fette, Kohlenhydrate und Aminosäuren können nicht optimal genutzt werden. Deshalb ist bei Diabetes oft ein „enormer Appetit“ (Polyphagie) festzustellen. Gleichzeitig kann es zum Gewichtsverlust kommen. Durst rührt daher, dass die vermehrten Zuckermoleküle im Blut in den Harn treten und es zum häufigen Urinieren kommt; der Körper trocknet aus. 

Die Früherkennung ist deshalb so wichtig, da Diabetes schwere Folgeerkrankungen verursacht, zum Beipiel Leberschäden, Nervenschädigungen und Bauchspeicheldrüsenentzündungen oder Geschwüre der Augen (grauer Star).